Brooke Mooney: Schnellste Frau auf dem RowErg
Heute stellen wir Euch die schnellste Frau auf dem Concept2 RowErg auf der olympischen Distanz von 2.000 Metern vor: Brooke Mooney, Mitglied der US-Nationalmannschaft verbesserte den Weltrekord der Frauen (offenen Klasse) um 1,5 Sekunden auf nun 6:21.1 Min.
Concept2 hatte die Ehre, sich mit Mooney zu treffen, um in einem Interview mehr über sie zu erfahren.
Concept2: Herzlichen Glückwunsch zu Deinem neuen Weltrekord! Kannst Du Dich noch an Deinen allerersten 2K Test auf dem RowErg erinnern?
Brooke: Ich glaube nicht, dass ich meine ersten 2 km auf dem RowErg jemals vergessen werde. Es war in meinem letzten Jahr an der High School und mein erstes Jahr im Rudern. Wir machten ein 3 x 1500m-Training auf dem RowErg und ich dachte: "Eine 2.000 Meter Strecke ist nicht so viel länger. Ich sollte mal sehen, ob ich einen machen kann, damit ich eine Zeit habe, die ich an Colleges schicken kann. Das ist das einzige und letzte Mal dass ich dachte, dass ein 2k ist nicht so viel länger als 1500m. Ich bin eine 7:22 gerudert und das war der einzige 2.000 Meter Test, den ich gemacht habe, bevor ich an die University of Washington ging.
Wie hast Du mit dem Rudern angefangen?
Ich bin in Vermont, USA als Skilangläuferin aufgewachsen und habe an mehreren nationalen Meisterschaften der Junioren teilgenommen und viele Podiumsplätze belegt. Von der 8. bis zur 11. Klasse besuchte ich eine Ski-Akademie. Gegen Ende meiner Zeit dort wusste ich, dass ich im College nicht Ski fahren wollte und entschied mich, für mein letztes Schuljahr an die Vermont Academy zu wechseln, um zu rudern. Bevor ich die Schule wechselte, hatten mich ein paar Skitrainer, die ich kannte, ermutigt, Rudern auszuprobieren. Ich hatte im Sommer an einem Rudercamp im Craftsbury Outdoor Center teilgenommen, aber ich hatte nur ein paar Mal in einem Boot gesessen, bevor ich es am College ausprobierte.
Wir haben gehört, dass Du aus einer sportlichen Familie kommst. Erzähle uns, welche Sportarten Du in Deiner Kindheit betrieben hast und welchen Einfluss Deine Familie auf Dich hatte.
Als ich noch ein Kind war, war meine Familie immer sehr aktiv und ich glaube, das hat mir geholfen, ein ausgeglichener Sportler zu werden. Ich habe eine ältere Schwester, also bin ich oft in ihre sportlichen Fußstapfen getreten und einen jüngeren Bruder, der es uns gleichtat. Meine Eltern haben uns so früh wie möglich auf die Skier gestellt, nicht weil sie wollten, dass wir Skifahrer werden, sondern weil es sehr zugänglich und eine tolle Aktivität war. Ich war nie ein großer Fan des Skifahrens und drängte darauf, auch Tennis, Fußball, Frisbee, Langlauf und Schwimmen in der Schule und in städtischen Teams/Vereinen zu spielen.
Nach der Verschiebung der Olympischen Spiele nahm ich meinen Tennisschläger wieder in die Hand und begann, am Wochenende mit Teamkollegen zu trainieren. Ich glaube wirklich an den Nutzen, meine Muskeln auf nicht-rudernde Weise zu trainieren, wenn ich die Gelegenheit dazu habe. Es hat mir geholfen, körperlich ausgeglichen zu bleiben.
Du warst viele Jahre lange Skilangläuferin. Welche Erfahrungswerte aus dem Skilanglauf waren Dir im Rudern nützlich?
Ich denke, der größte Unterschied zwischen Rudern und Skifahren war mein Verständnis von Trainingsplänen, was Herzfrequenzzonen bedeuten, wie die Belastungen verteilt werden und wie sie sich auf den Körper auswirken. Mein Skitrainer an der High School ist einer der erfolgreichsten Trainer in den USA, also ließ er uns auf hohem Niveau trainieren. Wir haben den SkiErg während des Krafttrainings in der High School benutzt.
Du bist seit 2018 Mitglied der US-Nationalmannschaft und hast viele Erfolge im Zweier und im Achter gehabt. Was sind Deine Ziele für 2021 (und darüber hinaus)?
Ich bin dem Nationalteam im Juni 2018 beigetreten, einen Tag nach meinem Abschluss an der University of Washington, und hatte bis zur Weltcup-Saison 2019 keine Gelegenheit für ein Rennen. Mein Ziel für 2021 ist es, bei den Olympischen Spielen um Gold zu fahren.
Ich habe noch keine Entscheidungen getroffen, was ich tun werde, wenn die Olympischen Spiele vorbei sind. Ich versuche, präsent zu bleiben und zu sehen, was dieses Jahr passiert, bevor ich etwas entscheide.
Was ist Dein Lieblingstraining?
Ich bin ein großer Fan von Kraft-pro-Schlag-Workouts. Das gute alte 30-Minuten-Training mit einer Schlagzahl von 22 auf dem Ergometer ist so ein Training. Diesen Test kann man zu jedem Zeitpunkt einer beliebigen Trainingsperiode durchführen und den Fortschritt verfolgen. Seit meinem ersten 30-Minuten-Workout an der UW hat mir dieses Training geholfen, mich wohler zu fühlen, wenn ich mich unwohl fühle.
Was ist deiner Meinung nach das beste Training, um sich auf ein 2km-Ziel einzustellen?
Der letzte 2k, auf den ich mich "vorbereitet" habe, war die Teilnahme der Nationalmannschaft an den World Indoor Rowing Championships im Jahr 2019. Nachdem ich die letzten 2k ohne '2k-Vorbereitung' absolviert habe, sehe ich jetzt, dass eine der besten Arten der Vorbereitung darin besteht, an seinen Trainingsplan zu glauben und einfach auf dem Erg oder dem Wasser zu trainieren, sei es für „Low-Rate 2k“, Power-Pieces oder kürzere Streckenabschnitte. Ich glaube nicht, dass es eine spezielle Formel gibt, um einen tollen 2k zu machen; es braucht Zeit, Übung und die Bereitschaft, ein Risiko einzugehen.
Entschuldigung, wir müssen fragen... wie sieht es mit einer möglichen Zeit von 6:20 aus?
Seit Anfang 2021 hatte ich im Kopf, dass ich den Weltrekord über 2 km brechen könnte, ich wusste nur nicht, wann es passieren würde. Als ich letzte Woche ins Rennen ging, war ich mir nicht sicher, wie es laufen würde, aber ich wusste, wo ich nach den ersten 1000 Metern sein wollte. Bei den 2 km habe ich mich selbst überrascht und jetzt, wo ich es geschafft habe, habe ich zu 100 % das Ziel, 6:20 zu brechen. Ich weiß, wo und wie ich mich verbessern kann und freue mich schon auf meinen nächsten 2 km Test.
Wie verbringst Du außer mit Rudern noch Deine Zeit?
Mit Backen! Backen ist im Moment mein größtes Hobby. Ich liebe es, neue Rezepte auszuprobieren oder einfach ein paar klassische Schokokekse zu backen. Es hilft, dass ich in einem Team mit 30 Frauen bin, die eifrig und bereit sind, zu probieren!
Das klingt nach einer tollen Möglichkeit, das Team anzufeuern! Wer war noch Teil Ihrer "Support-Crew" auf diesem Weg?
Es gibt so viele Menschen, die mich angetrieben haben, besser zu werden und die mir geholfen haben, dahin zu kommen, wo ich jetzt bin. Ich wäre nicht in der Lage gewesen, diesen Rekord aufzustellen ohne die Unterstützung meiner Trainer und die Wettbewerbsfähigkeit meiner Teamkollegen in allen Teams, in denen ich war, vom Skifahren bis zum Rudern. Meine Zeit an der University of Washington hat mich wirklich zu der Ruderin geformt, die ich heute bin. Ich bin sehr dankbar für meine Familie, die mich bei jeder Entscheidung, die ich getroffen habe, unterstützt.