Das “Concept2 Team Germany” kehrt mit 4 Gold-, 2 Silber- und einer Bronzemedaille von der WM zurück!
Am vergangenen Wochenende (17./18. Februar 2018) fanden in der Eventarena der T. C. Williams High School in Alexandria/Virginia die diesjährigen „World Rowing Indoor Championships“ im Rahmen der “Erg Sprints“ statt. Insgesamt waren über 2.300 Teilnehmer aus 33 Nationen in den USA am Start. 12 Athleten aus dem “Concept2 Team Germany“ haben sich in ihren Altersklassen mit der internationalen Konkurrenz gemessen und erruderten 4 Gold-, 2 Silber- und eine Bronzemedaille, Nach 36 Jahren, in denen die „CRASH-B SPRINTS“ in Boston/Massachusetts die inoffiziellen Weltmeisterschaften waren, haben diese Titelkämpfe aufgrund der neu geschlossenen Partnerschaft zwischen „World Rowing“, dem Weltverband FISA, und der Firma Concept2 nun auch einen international anerkannten Titel. In den offenen Klassen war mit Luisa Neerschulte (RV Münster) leider nur eine Athletin aus dem Kaderkreis des Deutschen Ruderverbandes am Start. Sie konnte sich allerdings hinter der 30 Jährigen Olena Buryak (Ukraine), die in 6:26,1 Minuten einen neuen Weltrekord aufstellte, in 6:55,0 Minuten die Silbermedaille sichern. Bei den Männern in der offenen Klasse siegte ohne deutsche Beteiligung der Tscheche Jakub Podrazil in 5:44,8 Minuten. Einen von den Zuschauern viel umjubelten neuen Weltrekord stellte die Amerikanerin Christine Cavallo bei den Leichtgewichts-Frauen in unglaublichen 6:54,1 Minuten auf.
Anders als in den Vorjahren fanden bereits am Samstag die ersten Rennen statt. Den Auftakt machte Jörg Jeske (Hattinger Ruderverein), der bei den 30 Minuten Rennen der „Erg Sprints“ startete. In der Altersklasse 50-54 Jahre gewann er Bronze.
Für die 14-18 jährigen Junioren ging es dann bereits um WM-Medaillen. Mit Cosima Clotten (Neusser RV), Max von Bülow (RV Ems-Jade Weser) und Floyd Benedikter (RV Münster) hatte Mannschaftsleiter und Headcoach Boris Orlowski gleich drei amtierende Deutsche Meister von den nationalen Titelkämpfen von vor zwei Wochen in Essen-Kettwig dabei. Als Erster musste sich Max von Bülow bei den Leichtgewichts-Junioren der internationalen Konkurrenz stellen. Der Oldenburger fuhr ein sehr engagiertes Rennen und wurde am Ende guter Sechster in 6:34,6 Minuten. Cosima Clotten dominierte bei den 18 jährigen Leichtgewichts-Juniorinnen das Rennen. Leider war der jüngere Jahrgang so stark, dass drei 17 jährige Athletinnen noch an ihr vorbei zogen und die Neusserin in 7:25,9 Minuten hauchdünn die Podiumsplätze verpasste und den undankbaren 4. Platz belegte. Floyd Benedikter sorgte dann für die erste WM-Medaille für das „Concept2 Team Germany“. Er fuhr ein taktisch kluges Rennen und belegte am Ende in 6:10,7 Minuten den Bronzerang.
Den zweiten Renntag eröffneten die Masters des Teams. Der 75 jährige Dresdener Christian Sommer fuhr einen Start-Ziel-Sieg heraus. Mit der Siegerzeit von 7:13,7 Minuten sicherte er sich den globalen Titel und blieb nur 3 Sekunden über dem Weltrekord. Bei den 55-59 jährigen Leichtgewichts-Ruderern ging es in der Spitze ganz eng zu. Am Ende hatte der Vilshofener Josef Reiter das bessere Ende für sich und sicherte sich nach einem starken Endspurt in 6:49,1 Minuten die Goldmedaille. Bereits das zweite Gold am frühen Morgen für das „Concept2 Team Germany“. Nun fuhren sich die Masters in einen wahren Goldrausch. Direkt im nächsten Rennen war Johannes Marx (Saarbrücken) bei den 55-59 Jährigen an der Reihe. Auch der 55 Jährige war vom Start weg der Konkurrenz enteilt und siegte in 6:30,0 Minuten. Das war noch nicht der letzte Streich. Der 39 jährige Leichtgewichtsruderer Matthias Schömann-Finck (RV Saarbrücken) hatte sich bei den 30-39 Jährigen bereits vier Mal den Titel gesichert. Dies wollte er unbedingt als Oldie in dieser Altersklasse noch einmal wiederholen. Bis zur 1.500 Metermarke sah er auch wie der sichere Sieger aus. Auf den letzten Metern wurde es dann aber noch einmal richtig spannend und am Ende rettete er sich mit 3 Zehnteln Vorsprung über die Ziellinie und gewann in 6:22,1 Minuten seinen fünften Ergo-Titel in seiner Karriere. Den Schlusspunkt setzte dann Tobias Stöhr bei den 30-39 jährigen Männern. Eine Medaille wollte der reine Fitnesssportler unbedingt haben und die erkämpfte er sich. Am Ende hieß es in 6:15,7 Minuten Silber für ihn.
Für weitere Starter aus dem „Concept2 Team Germany“ ging es um persönliche Bestzeiten, die Atmosphäre aufzusaugen und einmal für Deutschland an den Start zu gehen, denn bei der Ergo-WM darf jeder starten. Alle lieferten eine sehr gute Performance ab und waren eine echte Bereicherung für das Team. Jörg Jeske (Hattinger RV) steckte allerdings das 30-Minutenrennen des Vortages noch in den Knochen, so dass er sein hohes Anfangstempo nicht bis zum Ende durchhalten konnte und bei 7:03,6 Minuten die Ziellinie als 21. überquerte. Christian Drescher (Ulm) und Stefan Gerritzen (Kettwig) (beide 40-49) haben in ihren Rennen persönliche Bestzeiten errudert. Sie hatten aber erwartungsgemäß mit der Medaillenentscheidung nichts zu tun.
Auch für den Headcoach und Mannschaftsleiter des „Concept2 Team Germany“, Boris Orlowski, war es nach 20 Jahren Teambetreuung bei den „CRASH-B`s“ in Boston eine neue Herausforderung, welche er gerne angenommen hat. „Das Organisationsteam vor Ort hat uns sehr herzlich empfangen. In der Präsentation und Darstellung für die Zuschauer gab es sicherlich noch Verbesserungspotential. Washington D.C. als Ausflugsziel war der absolute Hammer und ließ bei allen Teilnehmern keine Wünsche offen. Die Stimmung im Team war über die ganzen Tage hervorragend. Im Resümee mal wieder eine Reise, welche wir alle noch lange in Erinnerung halten werden.“
Im kommenden Jahr werden die World Rowing Indoor Championships voraussichtlich in Toronto/Kanada stattfinden. Selbstverständlich ist auch dort wieder die Teilnahme eines „Concept2 Team Germany´s“ geplant.
Ergebnisse, Bilder und Videos zu diesem Event gibt es auf:
http://www.worldrowing.com/events/2018-world-rowing-indoor-championships...