In Kettwig purzelten in Bestzeiten am Fließband und krempeln die Rangliste mächtig um!
Beim letzten Lauf der „Deutschen Indoor-Rowing Serie 2013/2014 powered by Concept2“ wurden die Deutschen Meister geehrt!
Mit nicht weniger als 39 neuen Top-Zeiten auf den Podestplätzen der Deutschen Ergometermeisterschaften 2014 erwies sich die THG-Turnhalle im Essener Süden erneut als Garant für Spitzenleistungen im Indoor-Rudern. Trotz vieler fehlender Athleten aus den Spitzenkadern des Deutschen Ruderverbandes gelang ein riesiges Meldeergebnis, so ruderten 80 Athleten in der leichten Juniorenklasse und aufgrund der Teilnahme-Verpflichtung im leichten Männer-Rennen dort bisher nie dagewesene 62 Top-Recken des DRV. Für alle war natürlich genügend Platz, denn wegen der Achterrennen wurden insgesamt 32 Ergometer in der Halle auf und vor der Showbühne aufgestellt.
Die meisten der neuen Saisonrekorde wurden denn auch in den Vorläufen erzielt, danach ging es in der Regel in den Hauptrennen am Nachmittag noch um den Tagessieg im Finallauf der Serie im eingebundenen 19. NWRV-Indoor-Cup.
Nachdem im ersten Rennen bei den B-Juniorinnen Johanna Böttcher aus Stralsund auf den Silberrang ruderte, gab es im leichten Rennen gleich darauf eine neue Doppelspitze: Carolin Sahlmann aus Essen fuhr die Spitzenzeit von 5:41,4 und Svenja Klee aus Treis-Karden gelang in 7 Zehnteln dahinter der Sprung auf Platz 2. Bei den B-Junioren wurde Niklas Genkel, der in Lübeck die Führung übernommen hatte, von Jan Hennecke (Ems-Jade Weser) entthront. Im Lgw.-B-Rennen gab es mit Paul Stein (Koblenzer Rhenania) und Nils Krause (Limburg) neue Bestzeiten.
Spannend war bei den A-Juniorinnen das Vorrennen zwischen Lena-Maria Seuffert (Hanau) und der Heidelbergerin Juliane Faralisch; ein Duell, dass Seuffert erst auf den letzten 500 Metern für sich entscheiden konnte. Sie verbuchte eine Verbesserung ihrer bisherigen Führungszeit auf ihrem Konto und wurde im Finale nicht mehr eingeholt. Faralisch holte in persönlicher Saisonbestzeit Silber, Franziska Kampmann aus Waltrop bei ihrem ersten Auftritt der Serie Bronze. Im Leichtgewicht verwies Leonie Sahlmann (RaB Essen) die bisher führende Koblenzerin Lena Reuß im Vorlauf auf Platz 2, Reuß hielt sich dafür im Finale schadlos und gewann den Tag – im Hause Sahlmann sind nun beide Schwestern mit Meistermedaillen behängt. Kathrin Morbe aus Trier holte Bronze.
Krefeld vor Osnabrück und Hanau, oder anders ausgedrückt Laurits Follert Gold, Johann Wahmhoff Silber und Johannes Lotz Bronze, so stand es bei den A-Junioren am Schluss. Der seit Lübeck führende Tim Ole Naske wurde schon im Vorlauf auf Platz 5 verschoben. Bei den „Dünnbeinen“ war es ähnlich wie bei den Juniorinnen: Jonathan Flöthner (Koblenz) holte sich das Finale vor Jakob Röhl (Neptun Konstanz), letzterer allerdings die Meisterschaft vor Flöthner. Bronze blieb bei Mahni Fatahi, der Ulmer hatte in Ludwigshafen stark vorgelegt.
Bei den Frauen gelang Luisa Neerschulte eine Punktlandung auf dem Ergometer-Rollsitz: Sie blieb nach einem Wahnsinnsrennen gegen Christiane Huth, die bis dato führte, ein Vorsprung von 0,1 Sekunde auf der Ziellinie. Komplettiert wurde das Podest mit Anna-Maria Götz. Die Konkurrenz der Leichtgewichts-Frauen begann mit einem Paukenschlag von Anja Noske, die vor Leonie Pless und Judith Maurer Meisterin wurde. Petra Schallenberger wurde auf Rang 5 verdrängt, die große Dame des Ergometerruderns wird aber in Boston wieder voll angreifen.
Nichts ging indessen im Männerlauf der offenen Klasse. Hier blieben die Zeiten von Tim Grohmann, Martin Gulyas und Ivan Saric unangetastet. Saric sorgte zwar mit Nico Merget und Moritz Bock für einen Dreifachsieg der Frankfurter Germania für den großen Tageserfolg des Clubs, konnte sich aber auch nicht mehr verbessern, sodass seine Zeit aus der Heimatstadt Bestand behält. Bei den Leichtgewichten Behielt Max Röger zumindest eine Medaille, sie wurde schlussendlich silbern. Der Friedrichstädter Lars Hartig allerdings holte sich Gold und Jason Osborne aus Mainz Bronze. In dieser Konkurrenz erzielten die ersten 28 Plätze mit Ausnahme von Röger alle Bestzeiten in Kettwig.
Enttäuschend war die Rennbeteiligung in den Folgerennen. Bei den Handicaps traten in den Kategorien LTA nur Anke Molkenthin (Waging) und bei AS lediglich Johannes Schmid (Offenbach) an und siegten beide in ihren Klassen. Molkenthin verbesserte ihre Bestzeit nach Lübeck erneut und untermauerte somit ihre Spitzenstellung im Handicaprudern in Deutschland.
In den ebenfalls relativ mau besetzten Masters-Klassen gelangen neue Goldplätze Ulrich Groffy vom Duisburger Ruderverein (50-54 Jahre), Karsten Bach aus Saarbrücken (55-59 Jahre) und Rolf Meyer aus Hamburg (60-64 Jahre). Der Männer-Achter war eine Sache für die Renngemeinschaft aus Bonn und Leverkusen, die unter anderem das Erfolgsduo Stephan Volkert und Toni Seiffert aufbot. Dabei sprang eine leuchtende Goldmedaille heraus.
Der Tagessieg in der Vereinswertung gehörte dem Bessel RC aus Minden, der insbesondere in den Staffeln abräumte. Dafür gab es einen neuen Ergometer; der zweite Platz mit neuen Skulls geht nach der starken Männer-Vorstellung nach Frankfurt, neue Slides für Platz 3 sicherte sich die ausrichtende Kettwiger Rudergesellschaft.
Damit ist die Indoor-Serie 2013/14 Geschichte, aber es geht weiter. Und das auf jeden Fall in Kettwig zum Ende der Serie, denn sowohl die Stadt Essen als auch die Gastgeber vom Theodor-Heuss-Gymnasium und die Sparkasse Essen als einer der Hauptsponsoren sicherten die Fortführung in den Ansprachen ihrer Vertreter zu. Das heißt, dass es auch im nächsten Jahr wieder großen Sport in Kettwig geben wird. Zum 20. Jubiläum am Sonntag, den 1. Februar 2015.