Interview mit Hartmut Buschbacher vom 23.05.2012
Stabile Leistung auf hohem Niveau
Interview mit Hartmut Buschbacher, dem Cheftrainer des Deutschen Ruderverbandes (DRV) über die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2012 in London. Concept2 ist Partner des DRV und unterstützt die Teams mit Riemen, Skulls und Rudergeräten.
Concept2: Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zu dem fantastischem Ergebnis in Luzern. Jetzt fahren Sie mit allen 14 olympischen Bootsklassen zu den Olympischen Spielen nach London. Was haben Sie, Ihre Kollegen und Ihre Athleten bisher richtig gemacht?
Hartmut Buschbacher: Vielen Dank erst mal auch für die Glückwünsche! Was auch in Luzern zum Ausdruck kam, war die starke Teamleistung. Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, uns breit aufzustellen und möglichst viele Akteure einzubeziehen. Wir haben einfach die gesamte Mannschaft in die Planung mit einbezogen und haben unsere Pläne gemeinsam realisiert. Es gab regelmäßig Abstimmungen zwischen den Athleten und den Trainern. Ich denke, dass wir in den letzten vier Jahren hard gearbeitet haben, um in einigen olympischen Bootsklassen um Olympische Medaillen kämpfen zu können.
Concept2: Worauf werden Sie sich bis dahin konzentrieren?
Hartmut Buschbacher: Wir hatten ja bereits einen guten Auftakt bei der World Cup Regatta in Belgrad. Die Boote, die bei der WM 2011 schon gut waren, konnten hier ihre Stabilität nachweisen. Es ist jetzt einfach ganz wichtig, dass wir die hohe, stabile Leistung abrufbereit weiter entwickeln. Unserer Stärke ist auch sicherlich, dass wir einen stabilen Kaderkreis haben, die über mehrere Jahre jetzt in der Weltspitze gerudert haben. Ich denke, dass diese Stabilität der Athleten auch ein Ausdruck der hervorragenden Arbeit aller in unserem Team ist.
Concept2: Das Flaggschiff des DRV, der Achter der Männer ist seit über 30 Regatten ungeschlagen. Die Erwartungen sind hoch. Wie gehen der Trainer Ralf Holtmeyer und die Mannschaft mit diesem Druck um?
Hartmut Buschbacher: Wie viele Regatten es bisher genau gewesen sind, spielt für uns keine große Rolle. Ich denke, dass Ralf Holtmeyer und seine Mannschaft zunächst froh darüber sind, dass sie die WM 2009, 2010 und 2011 für sich entscheiden konnten. Auf der anderen Seite ist es auch sehr schwer für die Mannschaft, weil sie sich bewusst sind, dass die Konkurrenten ihnen auf den Versen sind. Sie wissen natürlich, dass die Olympischen Spiele die ultimative Herausforderung sein werden. Die Athleten sind aber nicht nur sportlich gut vorbereitet, sonder auch vor allem mental.
Concept2: Die Briten sind mit ihrem Achter im Finale im Weltcup in Belgrad bis 1,000 Meter gut mitgekommen. Sehen Sie Briten als den größten Mitbewerber bei den Olympischen Spielen?
Hartmut Buschbacher: Selbstverständlich wollen die Briten in ihrem eigenen Land gewinnen. Damit sind Sie für mich die Favoriten! Man hat tatsächlich an den schnellen ersten eintausend Metern in Belgrad gesehen, dass sie vorne sein wollen. Aber wie wir gesehen haben, hat es ihnen doch nicht für den Sieg gereicht.
Concept2: Der Frauen-Achter hatte sich in Luzern die Qualifikation für die Spiele in einem spannendem Rennen gesichert. Was zeichnet diese Mannschaft und ihren Trainer aus?
Hartmut Buschbacher: Zunächst einmal hat auch hier insgesamt die gute und stabile Struktur geholfen. Aber hier haben wir auch stark auf individuelle Verbesserungen gesetzt und die Sportlerinnen haben auf die hohen Anforderungen gut reagiert. Beide Trainer (Müller; Rahn) haben gute Arbeit geleistet und streckenweise sehr eng zusammen gearbeitet. Was ich gut fand, dass die Rennen und Tests, die angekündigt waren, wie zum Beispiel der Ergometer-Test oder die Langstreckenregatten auch genau so durchgezogen wurden. Was mich in Luzern beeindruckt hatte, war wie nervenstark sie waren. Wir wissen zwar, dass wir gegen die Spitzenteams wie USA derzeit noch nicht so gut sind, aber wir haben ja noch ein paar Wochen Zeit, um aufzuholen.
Concept2: Was sind Ihre Ziele für die Olympischen Spiele?
Hartmut Buschbacher: Medaillen sind unser Ziel und Goldmedaillen wären der größte Lohn für Sportler und Trainer und damit für das Team DRV! Aber schauen wir mal.
Concept2: Vielen Dank für das Gespräch
Und wir bedanken uns für die super Unterstützung des DRV und seiner Athleten!